Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Vita Consacrata, Nr. 89
Eine andere Herausforderung ist heute die eines habgierigen Materialismus, der gegenüber den Bedürfnissen und Leiden der Schwächsten gleichgültig ist und sich nicht um das Gleichgewicht der natürlichen Hilfsquellen kümmert. Die Antwort des geweihten Lebens besteht im Bekenntnis zur evangelischen Armut, die in verschiedenen Formen gelebt wird und oft von einem aktiven Einsatz bei der Förderung von Solidarität und Nächstenliebe begleitet wird. Wie viele Institute widmen sich der Erziehung, dem Unterricht und der Berufsausbildung und versetzen dadurch junge und nicht mehr ganz junge Leute in die Lage, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen! Wie viele Personen des geweihten Lebens opfern sich für die Letzten und Geringsten dieser Erde, ohne ihre Kräfte zu schonen! Wie viele von ihnen sind in der Ausbildung künftiger Erzieher und Verantwortlicher im sozialen Leben in der Weise tätig, dab sie sich verpflichten, unterdrückende Strukturen zu beseitigen und Projekte der Solidarität zum Vorteil der Armen zu fördern! Sie kämpfen, um den Hunger und dessen Ursachen zu beseitigen, beleben das Wirken von freiwilligen Helfern und die humanitären Organisationen, sensibilisieren öffentliche und private Einrichtungen für die Förderung einer gerechten Verteilung der internationalen Hilfeleistungen. In der Tat haben die Nationen diesen unternehmungsfreudigen, im Namen der Nächstenliebe tätigen Männern und Frauen viel zu verdanken, die mit ihrer unermüdlichen Selbstlosigkeit einen spürbaren Beitrag zur Humanisierung der Welt geleistet haben und leisten.
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